Peter Kremer M.A. Geogr./Philos.

Langeooger Chronik - Die frühe Neuzeit von 1619 bis 1684
zusammengesetzt aus Sekundärliteratur

Peter Kremer, Geogr./Philos. M.A.

 

1619 bis 1692
Beyffe Eiben auf Langeoog (to41)

1622
30jähriger Krieg: Beginn der Mansfelder Zeit (hato3)

1625
7 Haushaltungen, 1 Vogt (ob12) (75 J. Schiffahrt)
26. 02.: Fastnachtsflut, wahrscheinlich glimpflich auf Langeoog.

um 1627
Edde Garmers (Germers) wird Vogt. Ob er der erstes ist, ist unklar, vielleicht hatte er einen Vorgänger namens Melchior, wie (to68) angibt, oder ob er vollständig Melchior Edde Garmers heißt (wall11).
Nach Garmers Angaben trat er sein Amt 1 Jahr nach der Manselder Zeit an, in dem Gesuch von 1636, heißt es angeblich, er sei seit 9 Jahren im Amt. (to68)

1627
7 Haushaltungen, 1 Vogt. (back76)

um 1630
7 Haushaltungen + Vogtfamilie (to 41), etwa 30 bis 40 Personen. (to73)

1634
11. 10.: 2. Manndränke, v.a. in SH

1636
Inselvogt Melchior Edden Garmers, sein einziger Vorgänger ist namentlich nicht bekannt (Quelle?)
Vogt Edde Garmers, dessen Vorgänger Melchior hieß, schreibt Gesuch an den Fürsten in Aurich (to41). Inhalt: Klage über nicht vollständig gezahlten Lohn und Güter. (to69)
Vogt ist Melchior Edden Garmers. (wall11)
Strandordnung für Spiekeroog und Langeoog. Voller Wortlaut (to61-65)

1640
Überfall auf Spiekeroog, ein Weib wehret sich manniglich (to49/50)

um 1640
Umzug vom Westende zum Melkhörn. (Geschätzt nach Arend 1684)

1646
Langeoog zu Esens eingepfarrt (bis 1651). (to72)

1648
Ende des 30jährigen Krieges.

1650
Buise besteht nur noch aus zwei kleinen Dünengruppen, die bald untergehen. Gleichzeitig wächst Osterende stark, und wird gegen Ende des 17. Jh. „Nordernigheooge“ genannt. (Streif 1990)
ab 1651 (und bis 1666), und vermutlich vor 1646: „gemeindeeigene kirchliche Einrichtungen“ (to73)

1651 bis 1684
Die Insel ist angeblich gut mit Sand versorgt, vielleicht deshalb auch die Rückkehr in den größer werdenden Westen. Relativ viele Häuser. „Blütezeit“?

1651
22.2.: Petriflut. Schon Sloops? (hato14)
Dünenverluste auf Juist (Hammersee) und auf Langeoog. Phase größerer Umgestaltung auf allen Inseln, Abbruch im Westen, Verlängerung nach Osten beginnt. Spiekeroog profitiert, deshalb nur wenige Schäden 1717 und 1721, dafür 1810, 1825. (Streif)
1651 schließlich der Durchbruch des Hammers (heute als Hammersee erkennbar), der auch zur Aufgabe des Ortes führte. Die Kirche des Dorfes stand auf einmal am Strand und stürzte in Folge Unterspülung der Fundamente 1660/61 ein. (Streif, 1990)
Ab 1650 aber gleichzeitig starke Abbrüche im Westen (4 m/Jahr im Schnitt, bei gleichzeitigem Anwachs von ca. 11 m/Jahr im Osten (Streif, 1990)). Der Ort Norderney war allerdings lagestabiler als die Dörfer Juists. Der Kern heute entspricht in etwa dem von 1750. Die Sandversorgung war zwischen 1650 und ca. 1750 so gut, dass die Sturmfluten 1717 und 1825 kaum Schäden hinterlassen haben. (Streif, 1990)

ca. 1650 bis 1750
Gute Strandversorgung Langeoogs, begünstigt durch den Untergang Buises.
Baltrum leidet im selben Zeitraum beträchtlich (Streif)

1653
Bau des Westeraccumer- und des Dornumer Siels. (http://www.sp-berum.de/ostfriesland/geschichteostfriesland1600-1799.htm)

1654
Ostfriesland und seine Inseln werden zu einem selbständigen Reichsfürstentum erhoben (bis 1744). (norderney-chronik)

1657
Norderney: Wegen weiterer westlicher Strandabnahme erste Inselschutzmaßnahmen durch das Setzen von sogenannten "Flaken" (Geflecht aus Schilfrohr) und Buschzäunen. Die Inselbewohner beginnen auch, die Dünen mit Helmbepflanzungen zu befestigen. (norderney-chronik)

1659
Ende der Amtszeit von Edde Garmers. Nachfolger: Ubbe Hunken (Honken) (to70)

1660
16 Häuser, 62 Menschen (to41, back76) 16 Häuser, 60 Menschen (to70) (de Wall)

1660/1661
Auf Juist stürzt die seit 1651 am Strand stehende Kirche ein. (Um 1300 erbaut) (Streif, 1990)

1665
Letzter ostfriesischer Hexenprozess in Dornum.
(http://www.sp-berum.de/ostfriesland/geschichteostfriesland1600-1799.htm)
Strandung: Hamburger Schiff auf dem Weg nach Pommern mit Wein, Spezereien und Pfeffer. (to57) (ho13)

1666
Oktober: Strandung: holländisches Schiff mit Teer, Pech und Staven, zwischen Langeoog und Baltrum. (to57)
Pastor Höcker tritt seinen Dienst an (to72)
Kirchneubau? (to73)
Bau von Kirche und Pfarrhaus. (back76)
Auf Langeoog entsteht eine selbständige Pfarrstelle. (ik41)
Pest in Süd-Ostfriesland (http://www.sp-berum.de/ostfriesland/geschichteostfriesland1600-1799.htm)

1667
Spiekeroog besteht aus durchgehendem breitem Dünenzug. (Quelle?)

1667/68
Festlegung der Grenze zwischen dem Jeverland und Ostfriesland durch die "Goldene Linie". (http://www.sp-berum.de/ostfriesland/geschichteostfriesland1600-1799.htm)

1672
Fürstin Christine Charlotte beklagt sich in Esens, dass die Langeooger und Spiekerooger diesen Sommer keine Seefische, Kaninchen, Hummer, Krabben, Muscheln und was sie sonst zu liefern verpflichtet seien. (to67)
Pfingsten: Insulaner ziehen vom dem Osten in den Westen. Man siedelte dort im Westen, wo vor Zeiten (laut Arend) ein geringer Kirchof gelegen hat. (to72)
Kirche lassen sie zurück, errichten nur Pastorei. (Quelle?)
„Osterende“ nach „Westerende“ (Quelle? ba?)

1677
Ende der Amtszeit von Vogt Ubbe Hunken (Honken). Peter Ubben, sein Sohn, erbittet die Fürstin, zum Nachfolger seines Vaters ernannt zu werden. (to70)

1679
Michaelis: Ende der Dienstzeit von Pastor Höcker. (to72)
Advent: Beginn der Dienstzeit von Pastor Higgen (to74)

1680
12 Häuser, 62 Menschen (75 J. Schiffahrt)

1682
mindestens 11 Haushaltungen inklusive Vogtfamilie (to41)
Pfingsten: Ende der Dienstzeit von Pastor Higgen (to75)
12. 11.: Gesuch um Zuweisung des Schulmeisterpredigers Immen. Unterzeichnung mit Hausmarke (to42,75)

1683
Januar.: Pastor Immen tritt seinen Dienst an. (to75)
Walfisch auf Langeoog gestrandet (Coldewey, 1974)

1684
Pastor Balthasar Arend verfasst seine Landesbeschreibung.
12 Häuser, 62 Menschen (siehe 1680. Quelle?)